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Holunder tut Wunder!

So heisst es in einem alten Sprichwort - und stimmt bis heute.

Holunderblüten und Holunderbeeren sind wärmend, vom Sommer nur so strahlend, geben unserem Körper gutes und beinhalten viele wertvolle Stoffe.


Holunder, auch als „Flieder des Nordens“ bekannt, ist eine Pflanze, die seit Jahrhunderten in der Volksmedizin geschätzt wird. Ob in der mild duftenden Blüte des Frühlings oder in den tiefvioletten Beeren des Spätsommers – Holunder bietet eine Fülle an Wirkstoffen, die das Immunsystem stärken, den Körper bei Erkältungen unterstützen und das Wohlbefinden steigern.

Die Pflanze wächst wild in Europa und ist leicht zu erkennen: Im Frühling erscheinen große, weiße Blütendolden mit aromatischem Duft, im Spätsommer folgen die kleinen, dunkelvioletten Beeren. Beide Pflanzenteile haben unterschiedliche, aber ebenso wertvolle Heilkräfte.


Der Holunder hat einen Jahrhunderte alten, festen Platz in der Heilpflanzenkunde - wurde und wird nach wie vor oft verwendet und was ich am meisten an ihm schätze sind die vielen Verschiedenen Arten der Verarbeitung und Verwendung von ihm. Eine sehr variable und zugleich herrlich duftende Heilpflanze.


Sambucus nigra oder Schwarzer Holunder

Wir unterscheiden zwei Formen vom Holunder, nämlich die Holunderblüte und die Holunderbeere des schwarzen Holunder oder auch Sambucus nigra.

Kleine aber wichtige Info, wenn du Holunder im Garten hast: er blüht immer nur an den zweijährigen Ästen - heisst also, nach einem Schnitt blüht er einen Zyklus lang nicht und dann im Jahr darauf wieder.



Holunderblüten – mild, duftend und wohltuend

Die hellen, duftenden Blüten des Holunders sind besonders beliebt für Tees, Sirupe oder Tinkturen. Schon die alten Kräuterheilkundigen wussten um ihre Wirkung: Holunderblüten fördern sanft die Schweißbildung, wirken leicht fiebersenkend und unterstützen den Körper bei Erkältungen oder grippalen Infekten.

Sie wirken antioxidativ, also Entzündungshemmend und schleimlösend. Bei trockenem Husten regen sie die Vermehrung des Bronchialschleims an - bei Nebenhöhlenentzündungen und Bronchitis lösen sie das Sekret.

Auch gegen Heuschnupfen sind sie ein gutes Hausmittel.

Darüber hinaus enthalten Holunderblüten viele Flavonoide und ätherische Öle, die antioxidativ wirken und den Körper vor freien Radikalen schützen können. Sie wirken beruhigend auf Schleimhäute, lindern Hustenreiz und können die Verdauung sanft unterstützen.


Anwendungstipps:

  • Holunderblütentee: 1–2 TL getrocknete Blüten mit heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen. Ideal bei beginnender Erkältung oder einfach als wohltuendes Heißgetränk.

  • Holunderblütensirup: Mit Zucker oder Honig gesüßt, lässt sich der Sirup als Getränkezutat oder zur Verfeinerung von Desserts verwenden.

  • Die Rezepte findest du ganz unten in diesem Beitrag.


Holunderblüten sind also die sanfte, aromatische Variante, die uns Wärme und Entspannung schenkt – perfekt für Frühjahr und Frühsommer.



Holunderbeeren – kleine Kraftpakete für das Immunsystem

Die dunklen Beeren des Holunders enthalten besonders viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken. Vor allem Vitamin C, Anthocyane und Flavonoide machen die Beeren zu einem echten Immunbooster, der vor allem in der Erkältungszeit wertvoll ist.

Wichtig: Rohe Holunderbeeren enthalten leicht giftige Stoffe und sollten daher immer erhitzt, getrocknet oder zu Saft, Marmelade oder Gelee verarbeitet werden.


Wirkungen & Vorteile:

  • Stärkung des Immunsystems: besonders hilfreich bei Erkältungen und grippalen Infekten

  • Antivirale Wirkung: sekundäre Pflanzenstoffe können die Abwehrkräfte unterstützen

  • Verdauungsfördernd: die Beeren wirken leicht abführend und unterstützen die Darmgesundheit

  • Herz- & Kreislaufunterstützend: durch Flavonoide und andere antioxidative Inhaltsstoffe


Anwendungstipps:

  • Holundersaft oder -sirup: gekocht genießen, pur oder als Zutat in Getränken

  • Holunderbeeren-Tinktur: für aktue Situationen, für sofortige Stärkung (nicht während Schwangerschaft & Stillzeit)

  • Holunderbeeren-Tee: fruchtig-süsslich, kraftvoller Tee bei Erkältungen und Grippe

  • Gelee, Marmelade oder Smoothies: lecker und vitaminreich, gut kombinierbar mit Apfel, Orange oder Ingwer


Die Beeren sind also das kraftvolle Gegenstück zu den milden Blüten: Sie stärken von innen, liefern wichtige Vitamine und sorgen für Abwehrkräfte in der kalten Jahreszeit.


Tipps zum Sammeln und Verarbeiten

  • Blüten: im späten Frühling ernten, wenn sie frisch und duftend sind, sorgfältig ernten und nicht zu stark schütteln und berühren, da sonst der wertvolle Blütenstaub verloren geht

  • Beeren: im Spätsommer oder Frühherbst, wenn sie tiefviolett und vollreif sind

  • Verarbeitung: Beeren erhitzen oder trocknen, Blüten können roh getrocknet oder frisch verwendet werden

  • Sicherheit: unreife Beeren und andere Pflanzenteile meiden, bei Unsicherheiten Heilpraktikerin fragen


Holunder ist ein echtes Naturwunder: Die Blüten wirken mild, beruhigend und schweißtreibend, die Beeren kraftvoll und immunstärkend. Ob als Tee, Sirup, Gelee oder Cider – Holunder ist vielseitig einsetzbar und gehört in jede Hausapotheke und Küche.



Rezepte


Holunderblüten-Tee

Wohltuender Holunderblütentee, den du an kalten Wintertagen trinken kannst - vollgeladen mit der Kraft der Sommersonne und wundervoll für dein Immunsystem.

Die Holunderblüten werden an einem trockenen Tag zur Mittagszeit sorgsam abgelesen. Zur Trocknung die Blüten ganz von den Stämmchen trennen oder nur noch die kleinsten Stämmchen übriglassen. Die Blüten dann im Dörrex trocknen bis sie rascheltrocken sind. In einem Luftdichten Behälter an einem kühlen und dunklen Ort lagern.

Für den Holunderblüten Tee nimmst du:

1-2 EL getrocknete Holunderblüten

250ml Wasser

10-15 Minuten ziehen lassen, abseihen und geniessen


Holunderbeeren-Tee

Holunderbeeren sind kleine Kraftpakete für das Immunsystem – perfekt in der Erkältungszeit. Wichtig: Immer gekocht oder getrocknet verwenden, roh können die Beeren leicht giftig sein.

Zutaten (für 1 Tasse):

  • 1–2 TL getrocknete Holunderbeeren

  • 200 ml kochendes Wasser

  • Optional: 1 TL Honig, etwas Zimt oder Ingwer

Zubereitung:

  1. Die getrockneten Holunderbeeren in ein Teesieb oder Glas geben.

  2. Mit kochendem Wasser übergießen.

  3. 10–15 Minuten ziehen lassen, abseihen.

  4. Nach Geschmack mit Honig süßen


Tipp: Für extra Aroma und Wirkung die Beeren mit ein paar Holunderblüten mischen – das ergibt einen milden, fruchtig-blumigen Tee, der nicht nur schmeckt, sondern auch das Immunsystem stärkt und die Atemwege unterstützt.


Holunderblüten-Sirup

Zutaten (für ca. 1 Liter Sirup):

  • 20–25 frische Holunderblütendolden

  • 1 Liter Wasser

  • 1 kg Zucker (alternativ: Rohrzucker oder Honig nachträglich)

  • 2 Bio-Zitronen

  • Optional: 1 Vanilleschote oder etwas Zitronensäure für längere Haltbarkeit

Zubereitung:

  1. Die Holunderblüten vorsichtig ausschütteln (nicht waschen, sonst verliert sich der Blütenduft) und grob von Stielen befreien.

  2. Zitronen in Scheiben schneiden.

  3. Wasser mit Zucker in einem großen Topf erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

  4. Holunderblüten und Zitronenscheiben in den heißen Sirup geben (nicht mehr kochen!).

  5. Abdecken und 24–48 Stunden ziehen lassen, an einem kühlen Ort.

  6. Durch ein feines Sieb, das mit einem Passiertuch eingekleidet ist abseihen, nicht zu stark auspressen.

  7. Den Sirup in saubere Flaschen füllen und wenn einmal geöffnet im Kühlschrank aufbewahren (hält ca. 6 Monate, bei Zusatz von Zitronensäure länger). Ungeöffnet kühl und dunkel lagern.


Viel Spass beim ernten und zubereiten! Melde dich gerne bei mir, wenn du Fragen zu dem wundervollen Sambucus nigra hast.


Alles Liebe,

Deine Lea



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